
Der schmale Damm zwischen Regnitz und Hollergraben ist seit jeher das Eingangstor für Fußgänger, die von der Stadt in den Hain spazieren. Die Linden gehören zu den ältesten Bäumen im Park, einige stammen noch von 1803: Damals hatte Stephan Freiherr von Stengel (1750 – 1822) den königlichen Auftrag erhalten, im Mühlwörth einen „öffentlichen Spaziergang“ einzurichten. Ein Bürgerpark! Was für eine moderne Idee! Der Wald jenseits der Walkmühle war bis 1802 als Lehen des Domkapitels im Besitz der Bamberger Müller gewesen. Von nun an durfte jeder Bürger den Park frei nutzen.
Auch heute ist vermutlich jeder Bamberger schon einmal hier entlang gelaufen – auf dem Weg zum Hainbad, zum Bootshaus, zur Schillerwiese – aber fragen darf man die Bamberger nicht nach der „Stengelallee“, denn der Name ist weitgehend unbekannt.
Freiherr von Stengel war als Vizepräsident der Landesdirektion ein hoher Beamter mit Sinn für die Gartenkunst: In seinen Münchner Jahren hatte er die Arbeiten am Englischen Garten verfolgt und das, was er dort gesehen hatte, setzte er nun in Bamberg um. Dazu gehörte auch eine Parkordnung, die „Verordnung zur Schonung der neuen Promenade“ (1803): Wer dem Park Schaden zufügte, Bäume fällte oder Vögel schoss, wurde mit Zuchthaus bestraft.
In den letzten Jahren haben Stürme, Schneebruch und auch der Biber den alten Bäumen zu schaffen gemacht. Zu ihrem Schutz wurden die Stämme mit einem Drahtgeflecht umhüllt.
Stationen Gartendenkmal
Bildquelle: Sodim-Verlag Brüssel