Der Monopteros war einer der ersten Bauten im Hain: Bereits 1804, im ersten Jahr nach Einrichtung des Bürgerparks, wurde er am Steinwöhrlein aufgestellt. Wie jeder echte Landschaftspark brauchte auch der Bamberger Hain ein Tempelchen als „Stimmungsträger“. Wie in einem Englischen Garten sollte der Besucher durch ein begehbares Landschaftsgemälde spazieren und dabei immer wieder unerwartete, malerische Landschaftsbilder erblicken. Geld war nicht viel da, also nahm man einen Pavillon aus Schloss Seehof, der vorher dem Bamberger Erzbischof gehört hatte.

Mit der Brücke über den Hollergraben gab der Monopteros ein malerisches Bild ab, das perfekt zu den romantischen Vorstellungen der Zeitgenossen passte: Das ursprünglich steile Kuppeldach war innen blau gestrichen und hatte einen goldenen Knauf an der Spitze.

Der Monopteros war aber auch ein beliebter Aussichtspunkt! Von dem extra aufgeschütteten Hügel aus konnte man nordwärts die Türme der Stadt sehen, südwärts fiel der Blick über den Fluss hinweg auf die Gärten am Regnitz-Hang.

Mit dem Bau der Autobrücke 1973 war es jedoch vorbei mit dem weiten, friedvollen Ausblick. Seitdem rast der Verkehr über den Monopteros hinweg. Der einstmals grüne Wiesenhügel wurde mit Steinstufen befestigt und ist heute Teil einer modernen Wasserlandschaft aus Beton und Stein.

Stationen Gartendenkmal
Bildquelle: Stadtarchiv Bamberg