Der Ruhetempel steht erst seit gut 100 Jahren am Südende der Schillerwiese, vorher hatte er im Theresienhain gestanden, dort, wo sich heute das König-Ludwig-Denkmal befindet. Die „Kurhalle“, wie sie damals hieß, war beliebt bei den Bambergern: Apotheker Friedrich Bayerlein hatte hier einen Kiosk eingerichtet, in dem er gesunde Getränke verkaufte: "Natürliche Mineralwasser- und Quellprodukte in 35 Sorten aus der Löwenapotheke von Friedrich Bayerlein", stand an der Theke.

Natürlich war auch der Ausblick ein anderer: Statt über die Schillerweise mit der großen Eiche konnten die Ausflügler die letzten Häuser von Bamberg und die Kirche der Wunderburg sehen.

Anders als in den Gärten von Königen und Bischöfen, war das Geld für den Bürgerpark knapp bemessen. Deshalb holte man sich Bäume, Sträucher und Gartenarchitekturen aus den benachbarten Herrschaftsparks, denn die waren ja 1802 nach der Säkularisation in Staatsbesitz übergegangen. So kam der kleine Tempel mit den vier dorischen Säulen vom Schloss Geyerswörth in den Hain. 1910 wurde er an die Schillerwiese versetzt.

Stationen Gartendenkmal
Bildquelle: Stadtarchiv Bamberg
Foto: Erhardt, 1879