Olympische Spiele in Bamberg! Internationale Rennen auf der Regnitz! Das war der Traum der Bamberger Ruderer. 1909 wurde extra dafür ein Regattaverein gegründet: Bamberg sollte das „deutsche Henley“ werden. Dort hatten 1908 die olympischen Rennen stattgefunden. Aus all dem wurde jedoch nichts, der Erste Weltkrieg kam dazwischen.
Die Ruderbegeisterung war um 1840 von England nach Deutschland geschwappt, in Bamberg sah man seit 1884 kräftige Männer auf der Regnitz rudern – wobei das erste Ruderboot der Bamberger so schwer war, dass sie es kaum aus dem Fluss heben konnten und es so stets im Wasser angebunden blieb.
1914 bekamen die Ruderer ihr eigenes Bootshaus. Das Badehaus „Salubritati“, das 100 Jahre hier gestanden hatte, wurde abgerissen – angeblich auf Weisung des Königs, denn Ludwig III. war ein Freund des Rudersports. Als er 1918 zu Besuch kam, waren die meisten Ruderer jedoch im Krieg. Also wurden gerade genesene Männer aus den umliegenden Lazaretten geholt und für seine Majestät in Boote gesetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten die Amerikaner das Gebäude einige Jahre als Sport- und Clubhaus. Vor dem „Riverside Club“ standen schicke, amerikanische Cadillacs, drinnen wurde Jazz gespielt. Eins werden die Bamberger den braun gebrannten GIs aber niemals verzeihen: Dass sie die alten, hölzernen Ruderboote flussabwärts in die Mühlen treiben ließen, „aus Spaß“…
Stationen Bürgerpark
Bildquelle: Bamberger Rudergesellschaft