„Wo geht’s am Sonntag hin?“ – „Na, naus die Affn!“ Dieses geflügelte Wort kannte wirklich jeder Bamberger: Raus zu den Affen spazieren, das war wie Entenfüttern an der Regnitz. Wenn einem sonst kein Ziel einfiel, die Affen gingen immer.
Denn der Pächter des Haincafés besaß einen kleinen Zoo. Es gab Füchse, Rehe, Hasen, Waschbären, Fasane, Pfaue – und eben Affen. Rückblickend war die Haltung alles andere als artgerecht, aber damals waren die Affen eine Attraktion!
Schon 1815 hatte es ein Wirtshaus im Hain gegeben. Es war erbaut im Stil der Revolutionsarchitektur, genau wie das Badehaus „Salubritati“. 1858 wurde es abgerissen und durch eine Wirtschaft im damals beliebten „Schweizer Stil“ ersetzt. Unten waren die Gasträume, im Obergeschoss lebte die Pächterfamilie, außerdem gab es einige Fremdenzimmer. Im Hain übernachten – was für eine verführerische Idee!
Aber 1948 gab der Pächter Kugler die Wirtschaft auf. In den Folgejahren verfiel das Gebäude zusehends, 1968 wurde es abgerissen. Übrig blieb der hölzerne Musikpavillon, ein stummer Zeuge des einst so beliebten Haincafés.
Stationen Bürgerpark
Bildquelle: Staatsbibliothek Bamberg