Vom Hainweiher ist der Weg hinüber zur Regnitz nicht weit – genauer gesagt, zum rechten Regnitzarm, der hinter einem Band aus Bäumen verläuft. Einst war auch der Hainweiher selbst Teil des Flusses. Denn so brav floss die Regnitz nicht immer dahin: Jahrhundertelang lebten die Bamberger inmitten mehrerer Regnitzarme, die sich auch gern mal verlagerten, ihr Flussbett verließen und über die Ufer traten. Der heutige Hainpark war ständiges Überschwemmungsgebiet, bis in die 1850er Jahre hinein, als man die Regnitz mit Dämmen versah, also wasserbaulich „regulierte“. 1883 trat der Fluss erneut über die Ufer, also wurden die Dämme aufgestockt – was zurückblieb, waren sogenannte Altwässer.

Ein solches Altwasser war auch der „Schwanenweiher“. Bereits um 1900 traf man sich hier zum Entenfüttern und Schlittschuhlaufen; zwischenzeitlich hatte der Verkehrs- und Verschönerungsverein sogar erwogen, eine künstliche Burgruine zu errichten, aber daraus wurde nichts.

Erst mit der Anlage des Botanischen Gartens nahm der Hainweiher seine heutige Form und Gestalt an. Im Vergleich zum Schwanenweiher ist der See heute dreimal so groß: 6000 Kubikmeter Sand wurden bewegt, außerdem ließ Gartenbaudirektor Viktor Luster zwei Aussichtskanzeln und eine künstliche Insel errichten.

Bis zum Bau des Jahnwehres, über das man hinter dem Hainweiher die Regnitz überqueren kann, war der rechte Flussarm ein flaches Rinnsal, das zwischen Sandbänken dahin floss. Ältere Bamberger erinnern sich noch an heiße Sommer, in denen man barfuß die Regnitz durchwaten konnte. Das ist vorbei. Geblieben ist der Hainweiher – und genau wie vor 1900 wird hier im Winter Schlittschuh gefahren. Nur das mit dem Entenfüttern sieht man aus ökologischen Gründen nicht mehr so gern.

Stationen Botanischer Garten
Foto: Helmut Wiegel