
So groß wie er hier steht, war König Ludwig II. in Wirklichkeit gar nicht. Aber wie bei Standbildern großer Männer üblich, sollte der Spaziergänger den Monarchen schon von Weitem erblicken, auf ihn zuspazieren, innehalten... Fürs Innehalten und Bewundern war die steinerne Sitzbank gedacht, von der man zum jungen König aufschauen konnte.
Jahrelang hatte der König-Ludwig-Verein Spenden für das Denkmal gesammelt. 1910 war es soweit: Mit Salutschüssen und unter dem Geläut sämtlicher Glocken der Stadt wurde die Statue enthüllt. Eine Kapelle spielte den Präsentiermarsch. Es muss ein gehöriger Lärm gewesen sein, der den Hain erfüllte. Dabei hatte sich Ludwig II. den schönen Platz durchaus verdient: Er war es, der den Theresienhain 1870 kostenlos der Stadt Bamberg überließ, ein Geschenk, das 50 Jahre lang unmöglich schien. Dafür musste der Ruhetempel, der 100 Jahre lang an der begehrten Stelle gestanden hatte, weichen. Er steht nun im Luisenhain.
Im Zweiten Weltkrieg sollte die Bronzefigur eingeschmolzen werden. Sie hatte Glück und überdauerte im Hof der Bamberger Polizei. 1950 wurde sie wieder aufgestellt.
Übrigens: Einer der ersten, um 1900 aufgestellten Mülleimer stand unweit des Denkmals. Ganz ökologisch, aus Naturholz, wie die Bildnotiz erklärt.
Stationen Gartendenkmal
Bildquelle: Stadtarchiv Bamberg