
Dort, wo eine Fähre fehlt, trägt Christophorus die Menschen über den Fluss. So die Legende. Und sieht nicht auch der Bamberger Christophorus so aus, als wäre er gerade aus dem Wasser gestiegen, den Rücken nach Bug gewandt?
An dieser Stelle trug 200 Jahre lang eine Fähre die Spaziergänger über die Regnitz. Das Dorf Bug war ein angesagter Ausflugsort. Spätestens seit der Eröffnung des Cafés, das bis heute als „Hotel Lieb“ bekannt ist, pilgerte man am Sonntag nach Bug. Der stetig wachsende Besucherstrom blieb auch dem Staat nicht verborgen und so beschloss der königliche Verwalter des Hains, Stephan Freiherr von Stengel, mitzuverdienen am Vergnügen der Bamberger: 1810 wurde das Fährrecht meistbietend verpachtet. Der Ertrag floss in die Pflege des Hains.
Äs Haindampferla
1920 kam die Idee auf, an der Buger Spitze eine Statue zu errichten. Der Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein Bamberg dachte zunächst an den Hl. Nepomuk, der weiter nördlich am Ufer der Regnitz steht – hatte aber nicht mit dem Einspruch der E.T.A. Hoffmann-Gesellschaft gerechnet: Der Nepomuk könne unmöglich versetzt werden, hieß es. Er gehöre zur Schutzhütte, so wie es E.T.A. Hoffmann in seinen „Nachrichten von den neuesten Schicksalen des Hundes Berganza“ geschrieben hatte. Also wurde eine Christophorus-Statue beim Bamberger Bildhauer Hans Leitherer in Auftrag gegeben und 1926 feierlich enthüllt. Die heutige Treppenanlage entstand erst 1963 mit dem Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals, statt der Fähre gibt es nun einen Tretbootverleih.
Die zwei Arme der Regnitz
Stationen Bürgerpark
Bildquelle: Stadtarchiv Bamberg