Schon in seiner frühen Geschichte wusste der Mensch um die Wirkung von Heilkräutern. Die alten Ägypter setzten sie vor 4000 Jahren zur Wundbehandlung ein, in der traditionellen chinesischen Medizin wurden schon vor 3000 Jahren aus Kräutern und Wurzeln Tees gekocht. Zunächst sammelte man sie in Wäldern und auf Wiesen, später wurden Heil- und Würzpflanzen in speziellen Kräutergärten angebaut. Vor allem in Klöstern war die Grenze zwischen dem für die Küche genutzten Kräuterbeet und dem Apothekergarten mit medizinisch wirksamen Pflanzen fließend.

Im 19. Jahrhundert begann man mit der naturwissenschaftlichen Erforschung von Kräuterpflanzen. Der berühmte Arzt Sebastian Kneipp (1821 – 1898) setzte sie gezielt in seinen Therapien ein.

In den bäuerlichen Selbstversorgergärten war stets ein Bereich dem Anbau von Kräutern gewidmet. Neben heimischen Wildkräutern fanden auch immer mehr exotische Kräuter ihren Weg in den Hausgarten.

In den 1980er Jahren kamen Kräuterbeete als Teil von Ziergärten in Mode. Auch am Botanischen Garten im Bamberger Hain wurde 1984 ein Kräutergarten angelegt. Der Bamberger Gartenbaudirektor Viktor Luster sah in seinen Plänen für den Zentralschulgarten bereits 1922 ein eigenes Küchenkräuter- und Gemüsebeet vor. Heute sind hier 16 verschiedene Kräuter zu finden. Verschiedene Beerensträucher wie Johannisbeere und Jostabeere erinnern an Viktor Lusters Ansinnen, Elemente eines typischen Selbstversorgergartens in den Botanischen Garten einzubringen.

Ysop
Tripmadam
Schnittknoblauch
Liebstöckel
Bergbohnenkraut
Wiesensauerampfer


Stationen Botanischer Garten
Foto: H. Casselmann – wikipedia.org